Sechs Millionen weiße Rosen: Digitale Mahnung gegen das Vergessen
Sechs Millionen. So viele Jüdinnen und Juden wurden im Holocaust ermordet. Millionen weitere Menschen wurden verfolgt und getötet. Die Zahl erdrückt. Sie darf nicht stumpf machen.
Die Weiße Rose war eine Antwort. Studierende in München schrieben und verteilten Flugblätter. Sie benannten die Schuld. Sie forderten Gewissen und Mut. Sophie und Hans Scholl und Christoph Probst wurden 1943 hingerichtet. Andere folgten. Ihr Maßstab bleibt.
Das folgende Programm setzt ein stilles Zeichen. Es zeichnet eine weiße Rose auf schwarzem Grund. Sechs Blütenblätter. Ein Blatt. Bis zu sieben Dornen. Für jedes Blütenblatt gibt es fünf Formen. Für das Blatt drei. Jede Dorne ist da oder fehlt. Daraus entstehen sechs Millionen Varianten. Bei jedem Start erscheint eine neue Rose. Jede ist einmalig. Jede steht für ein ausgelöschtes Leben. Nicht als Ersatz. Als Mahnung.
Zufällige Weiße Rose
Die Rose ist weiß. Unschuld ist kein Zustand. Sie ist ein Anspruch. Der Hintergrund ist schwarz. Er bleibt es, wenn wir nicht handeln. Die Dornen sind scharf. Erinnerung schont nicht. Sie verhindert Wiederholung.
Gegen das Vergessen heißt: Namen lesen. Zeugnisse hören. Orte besuchen. Lügen widersprechen. Antisemitismus benennen. Auch wenn es unbequem ist. Geschichte ist kein Archiv. Sie wirkt vor allem 2025, in der Gegenwart.
Halte kurz inne. Denke an eine Person. Einen Namen. Eine Stimme. Symbole helfen beim Tragen. Sechs Millionen weiße Rosen. Unsere Aufgabe niemals zu vergessen bleibt
Heute. Morgen. Immer.
Sven Hermann, Karlsruhe Oktober 2025


Schreibe einen Kommentar